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Historischer Hintergrund

Die Pazzi-Verschwörung

Das Komplott

Die Idee, sich gegen die Familie der Medici zu verschwören, führte dazu, dass sich eine ganze Reihe an Menschen fand, die der Familie gegenüber feindlich gesinnt war. Aus diesem Grund ließ es sich schwer feststellen, wer tatsächlich hinter dem Komplott steckte. Eine wesentliche Rolle spielte mit Sicherheit Francesco de‘ Pazzi zusammen mit seinem Freund Girolamo Riario, dem Neffen des Papstes Sixtus IV., die bereits zuvor eine Abneigung gegen Lorenzo und Giuliano de‘ Medici hatten. Riario und de‘ Pazzi waren zuversichtlich, vom Papst die Erlaubnis zu erhalten, da er ein politisches und wirtschaftliches Interesse daran hatte, die Dynastie der Medici zu Fall zu bringen. Die beiden versuchten, den Erzbischof von Pisa, Francesco Salviati, und somit eine weitere Person zu gewinnen, die alles andere als Sympathie für die Familie Medici empfand, und demzufolge ohne zu zögern zustimmte, beim Komplott mitzuwirken.

Salviati und Francesco de‘ Pazzi sahen in Giovan Battista da Montesecco, dem Söldnerführer des Papstes, genau den richtigen Mann, um das Unterfangen durchzuführen. Dieser war zunächst abgeneigt und brachte den Einwand, Soldat des Papstes und des Grafen Riario zu sein, und machte sich Gedanken, ob Sixtus IV. diesem Plan zustimmen würde. Den beiden gelang es jedoch, ihn zu überzeugen, indem sie als Begründungen anführten, dass dem Grafen Riario Lorenzos und Giulianos Tod zugutekommen würde und sie damit die Unterstützung des Papstes erhalten würden.

Montesecco hatte Lorenzo mehrmals in Florenz getroffen und es scheint, dass Lorenzo bei mehreren Gelegenheiten so höflich und weise war, dass Montesecco beinahe wieder von seinem Vorhaben abgekommen war.
Eine weitere Person, die an der Verschwörung teilnahm, war Iacopo de‘ Pazzi. Zunächst war er komplett abgeneigt, Teil des Komplotts zu werden, der vom Neffen und vom Erzbischof Salviati in Rom geplant wurde. Später jedoch erklärte er sich einverstanden, wahrscheinlich nachdem er erfahren hatte, dass der Papst hinter dem gesamten Vorhaben stand.

Ungeklärt blieb immer die Rolle von Papst Sixtus IV., der zwar zweifelsohne daran interessiert war, die Regierung von Florenz zu stürzen und die Vorherrschaft der Medici zu beenden, bei dem man sich jedoch nicht sicher ist, ob er – gewollt oder ungewollt – über die von Francesco de‘ Pazzi, Riario und Salviati geschmiedeten kriminellen Pläne komplett Bescheid wusste.

Ursprünglich war es geplant, die beiden Brüder, Lorenzo und Giuliano, bei einem von ihnen in der Villa Medici in Fiesole organisierten Bankett zu vergiften. Dafür sollten wohl die beiden Brüder Iacopo de‘ Pazzi und Girolamo Riario zuständig sein. Der Anlass einer Feier und die Verwandtschaft zwischen den Familien Medici und Pazzi, die ein paar Jahre zuvor durch die Hochzeit von Bianca de‘ Medici, der Schwester von Lorenzo und Giuliano, und Guglielmo de‘ Pazzi, dem Bruder von Francesco, entstand, sollten jeglichen Verdacht von den Verschwörern abwenden. Wie es das Schicksal jedoch wollte, konnte Giuliano nicht am Bankett teilnehmen, da ihm plötzlich unwohl war, weshalb seine Auftragsmörder nicht zum Zug kamen. Der Anschlag wurde auf den nächsten Tag verschoben und fand im Dom von Florenz statt.

Der Anschlag

Sonntag, den 26. April 1478 in der Kathedrale Santa Maria del Fiore, warteten die Verschwörer während der Messe auf Lorenzo und seinen kleinen Bruder Giuliano de‘ Medici. Während der Messe – besser gesagt genau in dem Moment, in dem der Priester die geweihte Hostie hoch hielt – nahm das Komplott seinen Lauf. Es war kein Zufall, dass das Attentat in diesem Moment stattfinden sollte. Der Zeitpunkt wurde ausgewählt, da der Großteil der Anwesenden, darunter auch die Familie Medici, die Aufmerksamkeit auf das kirchliche Ritual gerichtet hätte, bei dem man sich nach Brauch niederkniet und den Kopf senkt, wodurch sie allesamt zu einfachen Zielscheiben geworden wären.

Die mit Dolchen und Kurzschwertern bewaffneten Verschwörer stürzten sich auf Giuliano de‘ Medici, der auf Höhe der sich um den Altar befindenden antiken Empore niederkniete, wo er von Francesco de‘ Pazzi ermordet wurde (Poliziano zählte insgesamt 19 Stiche).
Lorenzo hingegen wurde von Antonio da Volterra nur am Genick gestreift, der zusammen mit Stefano da Bagnone beauftragt wurde, für Montesecco einzuspringen, der sich am Ende geweigert hatte, den Anschlag in einer Kirche während des Hochamts zu verüben, und sich als Söldnerführer statt Auftragsmörder bekannte.
Die Flucht des Magnifico in die Sakristei und all die Wechselfälle, die ihm in wenigen und aufregenden Minuten das Leben retteten, führten nicht nur zum Scheitern der Verschwörung und zum Ruin der Familie Pazzi, sondern auch zur Verurteilung derjenigen, die daran teilgenommen hatten.

Kurz darauf, während Iacopo de‘ Pazzi versuchte, nach Florenz zu flüchten, wurde der Befehl erteilt, alle Verschwörer des Attentats zu erhängen und sie vom Palazzo della Signoria hängen zu lassen, um allen zu zeigen, dass die Familie Medici die Vorherrschaft innehatte. Auch Iacopo, dem es gelungen war, zuerst in das Castello del Trebbio zu fliehen, um sich anschließend in den Feldern von Mugello zu verstecken, wurde schließlich gefasst und umgebracht.

Giovan Battista da Montesecco, dessen Rückzug in der Tat entscheidend für das Scheitern der Verschwörung war, war der einzige Verschwörer, dem die Hinrichtung sowie die Schmach und das öffentliche Gespött erspart blieben. Als Krieger und Ehrenmann verriet er die Familie Pazzi nicht rechtzeitig, um die Verschwörung zu verhindern. Er gestand den Verrat erst zu einem späteren Zeitpunkt, weshalb er der Einzige war, dem ein ehrenvoller Tod mit Beerdigung gewährt wurde.
Die Pazzi-Verschwörung trug letztendlich also zur Stärkung der Hegemonie der Medici bei, die ihre größte Blütezeit tatsächlich dank Lorenzo il Magnifico erlebten. Zudem sorgte das Komplott für den Ruin der Familie Pazzi, deren gesamtes Hab und Gut, darunter auch das Castello del Trebbio, beschlagnahmt wurde.

Die Geschichte des Castello del Trebbio nach der Verschwörung

Die Familie Pazzi

Francesca di Giovanni di Martini, die Witwe von Renato di Piero de‘ Pazzi, der auch ein Neffe von Iacopo war und nach dem Scheitern der Verschwörung hingerichtet wurde, beantragte 1478 bei der Republik von Florenz die Rückgabe ihrer Mitgift, wie es in ihrem Ehevertrag festgelegt wurde. Mit diesem wurde beschlossen, dass sie sich als Witwe einen Wert von 6000 Florentiner Gulden zurückerstatten lassen konnte.
1481 erhielt sie das Castello del Trebbio und die dazugehörigen Güter zum selben Wert. Das Castello del Trebbio war also wieder bis 1671 in den Händen der Familie Pazzi, bis der Kern der Familie verstarb und das Eigentum an die Familie Nerli übergeben wurde.

Die Familie Baj Macario

Das Castello del Trebbio wechselte bis Mitte des 20. Jahrhunderts immer wieder seinen Besitzer, bis es plötzlich aufgrund der Verstädterung leer stand. Aufgrund dieses Phänomens neigten die Leute dazu, vom Land wegzuziehen, um ein komfortableres Leben in der Stadt zu führen.

Im Jahr 1968 kaufte Giovanni Enea, auch Nino Baj Macario genannt, die Güter und schaffte es mithilfe seiner Frau Eugenia, die Villa bzw. das Castello und den Landwirtschaftsbetrieb nach der Verwahrlosung wieder auf die Beine zu stellen.

Im Oktober 2018 feierte man im Castello del Trebbio die ersten 50 Jahre im Besitz der Familie Baj Macario, die noch heute im Castello lebt, das sowohl ihr Zuhause als auch ihr inzwischen berühmter Weinbaubetrieb ist.

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